Fleischmann insolvent – es geht aber weiter

Der Modellbahnhersteller Fleischmann hat Insolvenz angemeldet. Grund sind die hohen Pensionslasten für 600 ehemaliger Fleischmann Mitarbeiter, die die verbliebenen 33 Mitarbeiter nicht mehr erwirtschaften können. Der traditionelle Modellbahnhersteller aus Heilsbronn will die Insolvenz in Eigenregie durchführen und wird den Betrieb wie gewohnt fortführen.


Der Pensionssicherungsverein (PSVaG) wird laut Fleischmann ab dem 1. November die Zahlungen der Betriebsrente übernehmen. Der PSVaG springt bundesweit bei Insolvenzen. Durch diesen Schritt würde bei Fleischmann Kapital für dringend notwendige Investitionen freigesetzt.

Das Amtsgericht Ansbach hat als Insolvenzverwalter den Münchner Anwalt Maximilian Breitling bestellt. Dieser wird bis zum Ende des Insolvenzverfahrens als Mitglied der Geschäftsführung bei Fleischmann einsteigen.

Wir können liefern, die Versorgung mit Ersatzteilen ist sichergestellt und die Kollegen arbeiten bereits mit Hochdruck am Neuheitenprogramm für 2016.
Michael Prock , Pressesprecher Fleischmann

Modellbahnhersteller Fleischmann in Zahlen

Fleischmann hatte einmal fast 400 Mitarbeiter. Nach der Übernahme durch die Modelleisenbahn Gruppe aus Salzburg, zu der auch der Modellbahnhersteller Roco gehört, mussten fast 90{12e2f27d242107ad551248b80825b7283b11c083e4a60c9e79ddbf6e6408d0e8} der Belegschaft gehen. Aktuell erwirtschaften die 33 verbliebenen Mitarbeiter mit Modellbahnen, Loks, Wagons, Gleisen und Zubehör in den Nenngrößen H0 und Spur N einen Jahresumsatz von ca. 15 Millionen Euro. Dieser wird hauptsächlich im deutschsprachigen Markt und angrenzenden Ländern erzielt.

Weitere Stellenstreichungen sind durch die Insolvenz von Fleischmann nicht geplant. Am Standort in Heilsbronn werden neue Modelle entwickelt und konstruiert. Die Produktion findet mittlerweile in Teilen in Österreich, Rumänien und der Slowakei statt.

Bilder einer Fleischmann Modellbahnanlage