Staubsaugen auf der Modellbahn – Gleisstaubsaugerwagen oder Staubsauger?

Jeder Modellbahner kennt dieses kleine Problem mit dem Verstauben einer Modellbahn-Anlage. Das ist nicht gerade etwas, was mal als spannende Arbeit bezeichnen kann. Muss aber sein, den der Staub legt sich nicht nur wie ein Grauschleier auf die Anlage, was mehr als unschön aussieht, es kann auch zu Problemen mit der Technik führen.

Die Staubflusen sammeln sich nämlich u.a. zwischen den Rädern der Loks und Waggons oder in den Weichenantrieben. Kurzschlüsse nicht ausgeschlossen. Und in einigen hinteren Ecken einer Modellbahn, zum Beispiel im kleinen Tannenwald, entstehen mit der Zeit gar richtige kleine Wollmäuse, die mehr als unschön aussehen. Besonders bei Fotoaufnahmen.

Nun gibt es verschiedene Ansätze, wie man die Anlage entstauben kann. Am beliebtesten ist immer noch der „die Frau machen lassen“-Trick.

Glücklicher Modellbahner, der sowas im echten Leben von sich sagen kann. Viele andere entstauben die Modellbahnanlage mit einem großen, weichen Pinsel und einem normalen Staubsauger. Zumindest beim ersten Mal. Beim zweiten Mal macht man sich ein Sieb vor das Einsaugrohr.

Zum Beispiel ein Stück alte Strumpfhose, mit Gummiband befestigt. Der stete Verlust von Preiserfiguren (gerne auch mal 3-4,- Euro pro Modellbahnbewohner oder mehr), nagt auf Dauer an den Modellbahner-Nerven.

Bye-the-way: Für den Preis kann man sogar Politiker kaufen. Den auch Angela Merkel, Horst Seehofer, Helmut Kohl, Willy Brandt, den Papst oder den Sensenmann gibt es mittlerweile in recht guter Auflösung für die heimische H0 Modellbahn.

Aber zurück zum Staubsaugen. Die meisten Modellbahner verfahren nach dem Pinsel -> Staub -> Sauger-Prinzip. Jedoch besteht dabei immer die Gefahr, Beschädigungen an der doch sensiblen Modellbaukunst zu verursachen. Gerne auch mit dem Saugschlauch, den man irgendwie aus den Augen verliert. Stichwort: Gebäudemodelle, Oberleitungen, Kleinteile-Verlust. Im Laufe der Jahre verrammelt man sich auf diesen Weise die Modellbahn-Investition.

Andere setzen beispielsweise auf kleine Handstaubsauger wie den Dyson DC43H. Das vermindert schon mal die Schäden durch den herumbaumelden Schlauch. Den gibt es bei Handstaubsaugern nämlich nicht.

Ich habe auch von anderen gehört, die die Staubhexe einsetzen. Dass ist eine (Achtung! Schweres Wort:) Stausauger Blas- und Saugdüse. Damit soll der Dreck gleich ganz von der Anlage geblasen werden. Hört sich auch nicht schlecht an, ist aber sicher nichts für Allergiker. Ein weiteres Problem: Der Hersteller existiert nicht mehr, aber bei ebay werden ab und zu Staubhexen angeboten. Wer noch warten kann: Ab Quartal 4/2017 gibt es die Staubhexe aber wieder bei Lux Modellbau.

Die ganz cleveren Modellbahner kombinieren sowieso die Reinigung und den Spieltrieb bzw. die Leidenschaft für’s fahren. So hat beispielsweise die Firma Lux Modellbau verschiedene Gleisstaubsauger, Schienen- und Oberleitungsschleifwagen oder Radreinigungsanlagen im Sortiment. Die Technik ist dabei in Waggons untergebracht, so wird der Gleiskörper regelmäßig beim Einsatz der entsprechenden Zuggarnitur gereinigt. Sogar für das Car System gibt es einen Anhänger mit Staubsaugerwagen.

Unschlagbarer Vorteil dieses Ansatzes: Die Reinigung und Staubentfernung erfolgt auch an Orten, wo man mit dem Staubsauger kaum hinkommt. In Tunneln, Viadukten oder in Schattenbahnhöfen.

Der beste Rat für angehende oder bestehende Modellbahner zum Thema Reinigen der Modellbahnanlage ist also eine Kombination von klassischem Saugapparaten und dem Einsatz von Gleisreinigungswagen. So werden die sensiblen Anlagenteile wie die Gleiskörper regelmäßig vom Staub befreit und für die halbjährliche grobe Reinigung ist ein Handstaubsauer ratsam.